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Nürnberger Investmentmarkt auch im Corona-Jahr auf hohem Niveau

Nürnberg, 24.02.2021 | Jährlicher Marktbericht von Küspert & Küspert belegt ungebrochene Attraktivität der Stadt.

Zum siebten Mal in Folge legt Küspert & Küspert die Analyse des Nürnberger Investmentmarkts für Gewerbeimmobilien vor. Erneut wurde 2020 in der fränkischen Metropole ein zehnstelliges Ergebnis erzielt. Mit den umgesetzten 1,56 Mrd. Euro liegt das Transaktionsvolumen zwar 26 Prozent unter dem Rekordergebnis von 2019 aber dennoch 32 Prozent über dem Durchschnitt der fünf Vorjahre. Wie 2019 erweist sich die Assetklasse Büro (739 Mio. / 47,3 Prozent) als Treiber des hohen Investitionsvolumens. Ein Rekordvolumen erwirtschaftete das Segment Wohnen (493 Mio. Euro / 31,5 Prozent). Besonders stark nachgefragt waren Objekte für Industrie & Logistik (129 Mio. Euro / 8,6 Prozent). Die Umsätze bei Projektentwicklungs-Grundstücken (161 Mio. Euro / 10,3 Prozent) halten in etwa das Niveau von 2019. Starke Einbußen verzeichnen die Segmente Hotel (unter 10 Mio. Euro / 0,4 Prozent) und Einzelhandel (29 Mio. Euro / 1,9 Prozent) – sie hatten unter den Folgen der Pandemie besonders zu leiden. Die von Küspert & Küspert erhobenen Daten bilden auch die Grundlage der Investmentberichte der Stadt Nürnberg und der Sparkasse Nürnberg.

„Das Ergebnis zeigt, dass Investoren auch im schwierigen Jahr 2020 auf die Attraktivität des Standorts Nürnberg vertrauen“, erklärt Wolfgang P. Küspert. Vertrauen kennzeichnet auch die Kooperation der Stadt Nürnberg mit Küspert & Küspert: Vor kurzem wurde sie für weitere drei Jahre bestätigt.
Nürnbergs Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Dr. Michael Fraas sieht dies in einem ausgezeichneten wirtschaftlichen Umfeld begründet: „Der Wirtschaftsstandort erfährt durch die Gründung der Technischen Universität Nürnberg einen herausragenden Impuls. Die wachsenden Kompetenzen in Zukunftstechnologien werden Nürnbergs Strahlkraft als metropolitanes Zentrum weiter erhöhen und auch künftig entscheidende Anreize für Investitionen setzen.“

Sinkende Renditen bei hoher Nachfrage

Für Top-Büroimmobilien konnte in 2020 eine Spitzenrendite von 3,3 Prozent realisiert werden. Ein Abwärtstrend der Spitzenrendite ist seit Jahren zu beobachten: 2019 waren es noch 4,1 Prozent. Ebenfalls leicht gesunken sind die Spitzenrenditen beim Ankauf von Wohninvestments und im Segment Industrie & Logistik. Aufgrund der Zunahme des Onlinehandels waren Logistik-Objekte wieder stark nachgefragt. „Wir beobachten, dass die Renditen außer in den Assetklassen Einzelhandel und Hotel noch weiter gesunken sind und somit die Preise weiter steigen“, erklärt Wolfgang P. Küspert.

Immobilienfonds sind stärkste Käufergruppe

Mehr als jeder zweite Euro auf dem Nürnberger Transaktionsmarkt wurde von offenen und geschlossenen Immobilienfonds (908 Mio. Euro / 58 Prozent) investiert. Mit einer Gesamtinvestition von 332 Mio. Euro bzw. 21 Prozent bilden Projektentwickler und Bauträger die zweitstärkste Käufergruppe. Family Offices und professionelle Privatanleger bauten ihren Marktanteil erneut leicht aus (288 Mio. Euro / 18 Prozent). Stark rückläufig hingegen waren direkte Investitionen von Banken, Versicherungen und Eigennutzern (35 Mio. Euro / 2 Prozent).

Projektentwickler dominieren bei den Verkäufern

Wie im Vorjahr setzen Projektentwickler auch 2020 über eine Milliarde Euro in Nürnberg um und beherrschten den Markt der Verkäufer (1.027 Mrd. Euro / 66 Prozent). Immobilienfonds, die 2020 als starke Käufer auffielen, traten auf der Verkäuferseite deutlich weniger in Erscheinung: Sie realisierten rund 148 Mio. Euro und bestimmten das Marktgeschehen zu etwas mehr als 9 Prozent. Family Offices hingegen engagierten sich sowohl als Käufer als auch als Verkäufer (266 Mio. Euro / 17 Prozent). Eigennutzer (93 Mio. Euro / 6 Prozent) und Banken, Versicherungen und sonstige Marktteilnehmer (29 Mio. Euro / 2 Prozent) hatten den geringsten Anteil am Verkaufsgeschehen.

Einschätzungen für 2021

Im Rahmen der Datenerhebung für den Marktbericht bittet Küspert & Küspert die Interviewpartner auch um eine Einschätzung des zukünftigen Marktgeschehens. Unterschiedlich bewertet wurde der Homeoffice-Effekt: Nicht alle Befragten rechnen damit, dass der potenziell geringere Flächenbedarf bei Büros zu sinkenden Kaufpreisen führt. Insgesamt gehen die meisten Befragten davon aus, dass das Preisgefüge über alle Assetklassen auf hohem Niveau bleibt, die Renditen aber stagnieren. Die meisten Befragten gehen davon aus, dass das Neuinvestitionsvolumen in Nürnberg mindestens auf dem Vorjahresniveau bleibt. Insbesondere regionale Investoren sind hier sehr optimistisch. „Trotz Corona zeigte sich Nürnbergs Immobilienmarkt auf einem sehr hohen Niveau stabil. Das stimmt uns als Finanzierungspartner auch für 2021 optimistisch,“ so Miguel Soto Palma, Direktor Immobilienkunden bei der Sparkasse Nürnberg.

Noch mehr Marktteilnehmer befragt als 2019

Der „Marktbericht Nürnberg 2020 / 2021 – Investment“ ist das Ergebnis der fortlaufenden Analyse des Nürnberger Immobilienmarktes. Wissenschaftlich begleitet wird sie von Prof. Dr. Jonas Hahn, Frankfurt University of Applied Sciences. 2021 legt Küspert & Küspert die für Nürnberg repräsentative Studie zum siebten Mal vor. Für die aktuelle Auswertung wurden noch mehr Marktteilnehmer interviewt als in den Vorjahren. Stadt Nürnberg und Sparkasse Nürnberg nutzen die erhobenen Daten für eigene Investmentmarktberichte. Wie sich der Markt für die Vermietung von Büroimmobilien im Jahr 2020 entwickelte, wird der „Marktbericht Nürnberg 2020 / 2021 – Büroimmobilien“ zeigen. Dieser erscheint in wenigen Tagen.

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